Auflieger

Neben zeitweise oder dauerhaft aus dem Betrieb genommenen Schiffen wird die Bezeichnung Auflieger zumeist kurz für die Sattelauflieger im Transportwesen benutzt. Viele kennen die Sattelauflieger auch unter dem Namen Trailer. Im Unterschied zum Einachsanhänger fahren die Sattelauflieger meist auf mehreren Achsen. Der Clou für die Nutzfahrzeuge besteht darin, dass sie einen Teil ihres Ladungsgewichts auf die Zugmaschine übergeben können. Dazu nutzen sie als vorderste Achse die Hinterachse der Zugmaschine selbst. Die Sattelauflieger sind in den meisten Fällen auch ohne Zugmaschine bzw. Sattelzugmaschine (SZM) standfähig. Das bedeutet einen erhöhten Freiheitsgrad für den Transport, da mit einer Zugmaschine mehrere Sattelauflieger genutzt werden können.
Dabei ist ähnlich wie bei dem Containerverkehr ein Wechsel des Zugfahrzeugs möglich, so dass noch während der Entladung einer Fracht bereits die nächste Tour begonnen werden kann. Die Verbindung zwischen der SZM und dem Auflieger erfolgt üblicherweise durch den sogenannten Königszapfen, der auf der Sattelplatte der SZM befestigt ist. Mit diesem Königszapfen wird die Beweglichkeit des Aufliegers hergestellt, der damit praktisch eine bewegliche Vorderachse erhält. Sattelauflieger verfügen nicht über einen eigenen Antrieb und werden daher mit dem Standardbegriff “Unmotorisierte Nutzfahrzeuge” geführt. Damit werden sie nicht nach Motorleistung oder Hubraum besteuert, sondern nach dem Gewicht. Sie sind mit einem eigenen Nummernschild ausgestattet und müssen im Regelfall alle 12 Monate zur Hauptuntersuchung beim TÜV.
Für Sattelauflieger gelten diverse Normbestimmungen, die sich z.B. auf die Maße beziehen. So gilt für die Innenmaße ein Standard von 13,625 m × 2,48 m × 2,70 m. Die maximalen Außenmaße betragen laut STVO 13,68 m × 2,55 m × 4,00 m. Eine Ausnahme gilt für Kühlauflieger, die wegen des Thermo-Aufbaus eine Breite von 2,60 m aufweisen dürfen. Es gibt je nach Einsatzzweck viele verschiedene Arten und Varianten der Sattelauflieger. Sie unterscheiden sich nach dem Aufbau, dem Boden und den Innenausbauten. Am bekanntesten ist der Planenauflieger, der auch als Tautliner bekannt ist. Andere Auflieger tragen einen Kofferaufbau oder verfügen über Mulden im Boden, damit z.B. große Kabeltrommeln sicher transportiert werden können. Tankauflieger werden sowohl für den Transport von Lebensmitteln wie auch von Brennstoffen genutzt. Schubbodenauflieger verfügen über spezielle Einrichtungen zum leichteren Be- und Entladen des Transportguts.