Baustoffanhänger

Unter den LKW-Anhängern zeichnet sich der Baustoffanhänger durch seine robuste und offene Bauweise aus. Vom reinen Pritschenanhänger unterscheidet sich der Baustoffanhänger durch stabile Seitenaufbauten, die je nach Ausführung klappbar oder auch ganz abnehmbar sind. Generell sind Baustoffanhänger als Open-Deck-Fahrzeuge ohne Dach gebaut, wenn bei einigen Ausführungen auch die Möglichkeit besteht, eine entsprechende Plane einzuziehen. Wie schon der Name sagt, werden Baustoffanhänger hauptsächlich für den Transport von Baustoffen und/oder Baumaschinen eingesetzt. Einerseits durch das hohe Gewicht der Ladung und andererseits durch die je nach Transportgut völlig unterschiedliche Gewichtsverteilung benötigen die meist zweiachsigen Baustoffanhänger ein verwindungssteifes Chassis und einen entsprechend stabilen Boden bzw. Plattenboden oder Doppelboden. Je nach Rahmenkonstruktion wird die mögliche Gewichtsbelastung je Meter Ladefläche angegeben.
Die Seitenwände müssen einerseits genügend Stabilität zur Verhinderung des seitlichen Abrutschens der Ladung bieten, andererseits müssen sie leicht und schnell zum Be- und Entladen klappbar oder abnehmbar sein. Meist bestehen die Bordwandklappen und Seitenwände aus Leichtmetall. Heutige Modelle verfügen außerdem über stabilisierende Zuganker, die durchgehend über die Seiten verlaufen. Je nach Grad der Ausstattung der Baustoffanhänger sind zusätzliche elektrische Hebehilfen installiert, die das Klappen der Seitenwände unterstützen. Stirnwände und Rückwände sind oftmals besonders verstärkt, um die auftretenden Kräfte beim Anfahren und Bremsen besser abstützen zu können. An den Seitenwänden und häufig auf der Ladefläche selbst sorgen Zurrschienen und andere Zurrpunkte dafür, dass die Ladung auf dem Transport kraftschlüssig gesichert werden kann, wenn ihre Art keine formschlüssige Sicherung ermöglicht. Andere Formen der Ladungssicherung beruhen ebenfalls auf Zurrgurten, die jedoch über einen Multiloch-Außenrahmen äußerst variabel genutzt werden können. Quer verlaufende Schienen für Rungentaschen ermöglichen den Einsatz von Steckrungen zur weiteren Sicherung auch unterschiedlicher Ladungsarten.
Die Länge und Breite der Laderäume unterscheiden sich je nach Bedarf und Bauweise. Die Länge kann z.B. zwischen 6,5 m und 7,3 m betragen. Die Laderaumbreite ist durch die Straßenverkehrsordnung begrenzt und darf 2,5 m nicht übersteigen. Ähnliche Begrenzungen gelten für die mögliche Zuladung und das Gesamtgewicht der Fahrzeuge. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 18 Tonnen kann je nach Bauweise eine Zuladung von 14,5 Tonnen möglich sein.