Container

Container

Dieser allgemeine Begriff für geschlossene Wechselbehälter für das Schiff, die Bahn oder die Straße kommt aus dem englischen “to contain” oder dem lateinischen “continere”. Beide Worte bedeuten das gleiche, nämlich zusammenhalten oder enthalten. Container ist also ein Behälter, der meist für den Großraum-Transport von Stückgut verwendet wird. Diese Behälter haben eine lange Geschichte, denn schon für Umzüge oder Gütertransporte auf Pferdewagen, Schiffen oder später der Eisenbahn benötigte man Behälter, die vielerlei Tüten, Koffer oder einzelne Stücke zusammenhielten, um sie schneller be- und entladen zu können. Schon für die ersten Eisenbahnen im England des 18. Jahrhunderts wurden Holzkisten zum Umverpacken genutzt, die am Ankunftsort auf den Pferdewagen geladen wurden. Im Zuge des beginnenden internationalen Handels mussten die verschiedenen nationalen Containermaße nach und nach standardisiert werden. Damit wurde wieder in England begonnen, denn hier gab es zu Beginn des Schienenverkehrs noch einige konkurrierende Bahngesellschaften. Standardisierte Containergrößen waren einfach besser zu packen, aber vor allen Dingen zu planen. Die Normenstelle “Railway Clearing House” bestimmte zwei Container-Größen von fünf oder zehn Fuß, also ca. 1,5 und 3,0 m.

In den beiden Weltkriegen machte die Entwicklung und Fertigung der Transportkisten große Fortschritte, um Waffen und Munition über große Strecken transportieren zu können. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland die sogenannten Porteur Aménagé-Behälter genutzt. Diese waren in den Niederlanden entwickelt worden und fassten bis zu 11 Kubikmeter. In der Schweiz kam man in der Brauerei Feldschlösschen auf die Idee, Bierflaschen in Containern zu transportieren. Mitte der 50er Jahre begann der weltweite Siegeszug der Wechselbehälter, in dem ein US-Amerikaner fast 60 Container mit einem Schiff von England in die USA beförderte. Kurze Zeit später gab es dann die ersten internationalen Normierungs-Bemühungen. Die “International Organization for Standardization” gab 1961 die ersten Normen für Container heraus. Diese Normen wurden dringend benötigt, denn die Zahl der Containerschiffe und damit das Gewicht ihrer Ladung wuchs in den kommenden Jahren rasant. Nur genormte Container konnten aus verschiedenen Ländern kommend auf ein und dasselbe Schiff geladen werden.

Die Container für Schiffe und die Flugfracht sind zwar unterschiedlich genormt, verfügen jedoch über gleichartige Befestigungshaken in gleichen Längenverhältnissen. Die heutigen Standard-Container sind 8 Fuß (2,4384 m) breit, bei einer Höhe von 8 Fuß 6 Zoll (2,591 Meter). Die Länge beträgt entweder 20 Fuß (6,058 m) oder 40 Fuß (12,192 m). Container sind so stabil aus Stahl gebaut, dass sie in 5 bis 9 Lagen übereinander gestapelt werden können. Sie werden im Formschlussverfahren dicht nebeneinander gestapelt. Im Unterschied zu den üblichen Standard-Containern werden ebenfalls die sogenannten Wechselaufbau-Behälter verwendet. Diese sind gleich lang, sind aber innen ein bisschen breiter, damit sie passend für die Europa-Platten sind.

Es gibt heute eine Vielzahl unterschiedlich gebauter Container mit den unterschiedlichsten Zwecken. Belüftet und unbelüftet, isolierend, gekühlt, explosionsgeschützt oder auch mit Türen. Eine besondere Art der Container hat sich auch im Bauwesen durchgesetzt. Beginnend mit Containern mit Sanitäranlagen für Großbaustellen entwickelte man Container-Formen für allerlei vorher immobile Zwecke wie Schule, Büro, Schlafräume oder sogar Kindergärten. Schnell aufgestellt und ggf. wieder abgebaut, erlauben diese Wohn- und Arbeitsformen eine größere Variabilität. Container für die Notversorgung haben sich bei der Feuerwehr, der IT-Infrastruktur, der Stromerzeugung, dem Fernmeldenetz z.B. der Telekom und dem Katastrophenschutz durchgesetzt. Die Bundeswehr betreibt ISO-Container als mobile Postämter. Hier kommen jeweils voll ausgestattete Container zum Einsatz, die leicht an den jeweiligen Ort zu transportieren sind.

Alle Container müssen nach der ISO-Norm gekennzeichnet sein. Diese großen und gut lesbaren Kennzeichen dienen der Erleichterung der Zuordnung beim Transport. Sie tragen Kürzel für z.B. Hersteller, Eigentümer, Gefahrgutkennzeichnung und Klassifizierung für den Gebrauch. Dabei gilt die ISO-6346 für Transport-Container und die ISO 668 für Baucontainer.

Zurück zum Lexikon