
Die Entwicklung geht immer weiter
23. Oktober 2022
Die US-Amerikaner sind sicherlich verlässlichere Geschäftspartner als die Chinesen, jedenfalls, wenn man gut verhandelt und gescheite Anwälte hat. Der bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger verkündet dieser Tage stolz den Abschluss eines Großauftrags an Quantron. Quantron hat 1882 als Lohnkutscherei begonnen und stellt heute elektrisch betriebene LKW her. Und diese Elektromotoren werden mit Brennstoffzellen, also Wasserstoff, betrieben. Gerade erst hat Quantron verkündet, seine transatlantischen Handelsbeziehungen auszubauen und schon in zwei Jahren die Hälfte Umsatz mit den USA zu machen.
Dafür ist dieser Deal ein guter Start. 500 LKW sollen in den nächsten 15 Monaten für eine knappe Milliarde Euro verschifft werden, eine ungeheure Herausforderung. Das Geschäft geht allerdings noch weiter, denn Quantron soll neben der Bereitstellung auch die Wartung und die Versorgung mit Treibstoff übernehmen. Man kann dem Unternehmen nur wünschen, dass es diesen Ausbau der Infrastruktur in den USA schafft. Auch in Europa hängt viel davon ab. Amazon hat gerade verkündet, seine Flotte mit Elektro-Lieferwagen und -Lastkraftwagen bis 2027 auf 11.500 Einheiten zu verdoppeln und dafür eine Milliarde einzusetzen.
Der Wettlauf zwischen Wasserstoff und Strom geht also unvermindert weiter. Daimler und MAN betonen nach wie vor, zweigleisig fahren zu wollen. In Belgien setzt man aber jetzt schon vermehrt auf den Wasserstoff. Der Hafen Antwerpen-Brügge will zur neuen Wasserstoff-Import-Drehscheibe werden, natürlich mit grünem Wasserstoff. Zusammen mit einer lokalen Produktion in Zeebrügge wollen die Belgier viel Wasserstoff importieren und in Länder wie Deutschland ausliefern.