Dreiseitenkipper

Wer heute Schüttgut transportieren will, kommt um eine Kippbrücke nicht herum. Die Kippbrücke wird meist als Kipperfahrzeug bezeichnet. Kippbrücken finden sich sowohl fest verbaut mit dem Fahrgestell eines LKW als auch fest verbaut auf Anhängern oder Aufliegern. Durch eine Hydraulik können Kippbrücken die Ladefläche anheben und schräg stellen, so dass die Ladung herunterrutscht. Die häufigste und bekannteste Form dabei ist der Hinterkipper. Ein Kippmechanismus hebt die dem Fahrerhaus zugerichtete Seite der Ladefläche an und die Ladung wird gegen die Fahrtrichtung nach hinten durch die bewegliche Bordwand entleert. Dabei kann die Kippvorrichtung hinter dem Fahrerhaus montiert sein oder vor allem bei Muldenkippern oder Kipp-Aufliegern unterhalb der Ladefläche. Eine spezielle Bauweise verhindert dabei, dass Teile der Ladung beim Kippen hängenbleiben. Als Ladung für solche Kipper kennt man sowohl Sand wie Kies, Erde aber auch Getreide oder sogar Schrott.
Der Hinterkipper ist bauartlich bedingt in seiner Verwendungsfähigkeit eingeschränkt. Auf Baustellen oder anderen Abladeplätzen findet sich häufig nicht eine entsprechende Anfahrt- oder Rangiermöglichkeit, um das Kipperfahrzeug entsprechend zu positionieren. Eine Lösung stellt daher der Zweiseitenkipper dar. Mit fest montierter Hinterwand kann die Kippvorrichtung beim Zweiseitenkipper nach links oder nach rechts kippen. Damit ist schon einmal eine parallel zur Abladestelle verlaufende Anfahrt möglich. Das Nonplusultra stellt dementsprechend der Dreiseitenkipper dar.
Der Dreiseitenkipper mit hydraulischer Kippvorrichtung wurde erstmals 1925 im Hause Meiller vorgestellt. Bis dahin gab es zwar variable Kippvorrichtungen für Dreiseitenkipper, jedoch mussten die dazu nötigen Ketten der Winde vor der Entladung aufwendig umgehängt werden. Ein Jahr zuvor hatte man bei Meiller die erste vom Motor angetriebene Hydraulik entwickelt. Der Dreiseitenkipper erlangte schnell seinen weltweiten Durchbruch. Anfänglich wurde die Ladefläche noch aus Holz gefertigt, später setzte sich der Stahl durch. Heute werden schon aus Energiespargründen meist Leichtmetalle wie das Aluminium eingesetzt. Heute lassen sich Dreiseitenkipper in so gut wie jeder Größe finden. Die früheren Nachteile der Dreiseitenkipper wie z.B. die konstruktionsbedingt nicht mögliche Fronthebe-Kippmechanik sind durch die Entwicklung der Hydraulik-Technologie längst ausgeglichen. So findet man Dreiseitenkipper sowohl als Anhänger für den PKW wie als schwere Kipper mit einem Gesamtgewicht von mehr als 40 Tonnen.