
Einbruch bei den Herstellern für schwere Nutzfahrzeuge
26. Februar 2021
Die allgemeine Krise durch die Pandemie hat sich weltweit in den verschiedensten Branchen ausgewirkt. Während die Transportbranche nach starken Schwankungen sich zumindest in den wirtschaftlich stärkeren Ländern langsam erholt, gilt das noch nicht bei den Herstellern der schweren Nutzfahrzeuge. Eine Fuhrparkvergrößerung in volatilen Märkten ist wohl kaum empfehlenswert, das merkt man auch bei Volvo, Daimler und Co.
Dazu kommen die immer weiter steigenden Ansprüche der Regierungen in Bezug auf Abgaswerte und die umwälzenden Veränderungen, die durch neue Antriebstechniken sozusagen vor der Tür stehen. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass die Verkaufszahlen in Europa um ca. 25% eingebrochen sind wie der Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) dieser Tage meldet. In jedem Unternehmen gibt es klassische und unternehmensbezogene Prozesse, mit denen auf solche Werte reagiert wird.
Drastische Änderungen bei der Daimler AG
Beim Daimler Konzern stehen nicht die klassischen Instrumente einer neuen Kooperation oder personellen Umstrukturierungen im Vordergrund, sondern die Aufspaltung in zwei voneinander unabhängig agierende Aktiengesellschaften. Damit soll die Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit erhöht werden. Zumindest drücken sich die Verluste bei den Trucks dann nicht so deutlich bei den PKW aus, die jetzt dann wieder bei einer Mercedes Benz AG produziert werden.
Die Sparte der Nutzfahrzeuge wird ein völlig eigenständiges Unternehmen. Damit folgt Daimler dem Beispiel von VW, das bereits seit einiger Zeit die Trucks bei der Sparte “Traton” bauen lässt, zu der auch Scania und MAN gehören. Die Zukunft wird zeigen, wie erfolgreich dieser Schritt für Daimler sein wird. Immerhin schoss die Aktie nach Bekanntgabe um 9% nach oben. Zumindest die Aktionäre schielen auf eine momentan denkbare Gewinnmitnahme. Der ganze Prozess soll schon im Jahr 2021 abgeschlossen sein.