Getränke-Transportfahrzeuge

Getränke-Transportfahrzeuge

Es gibt beinahe so viele verschiedene Getränke-Transportfahrzeuge, wie es verschiedene Formen von Getränkeverpackungen gibt. Das wird sofort klar, wenn man sich z.B. die Unterschiede der Form von Bierkisten und Bierfässern ansieht. Im Allgemeinen bezeichnet man solche Fahrzeuge als Getränke-Transportfahrzeuge, die über entsprechend konzipierte Anhänger und/oder Aufbauten verfügen. Dazu gehören z.B. Schwenkwandaufbauten, bei denen sich die obere seitliche Hälfte der Bordwand nach oben wegschiebt, sobald die untere Bordwandhälfte heruntergeklappt wird. Damit lässt sich das Fahrzeug schneller be- und entladen. Dazu kommen Fahrzeuge mit einem Schienen-Planensystem oder anderen Konstruktionsweisen zur einfachen Beladung. Wichtiger aber ist die Form der Innenausbauten. Entscheidend für den Transport von Getränken auf Fahrzeugen ist das Zertifikat, mit dem diese Art Transport überhaupt gesetzlich gestattet ist. Das Zertifikat „Code XL & Getränke Eignung“gibt hierüber Auskunft. Der reine Code XL nach DIN EN 12642 fordert insbesondere, dass die LKW-Aufbauten verstärkt sein müssen. So müssen die beiden Seitenwände 40%, die Stirnwand 50% und die Rückwand 30% der Nutzlast des LKW aushalten können.

Der Grund liegt nicht nur in dem meisten hohen Gewicht der Getränke an sich, sondern auch in den Gewichtsverlagerungen, die durch das Schwappen, also die Bewegung der Flüssigkeiten bei schnellen Richtungswechseln oder Bremsmanövern entstehen. Ein Fahrzeug, das über das Zertifikat Code XL verfügt, muss allerdings nicht nur regelmäßig beim TÜV oder gleichwertigen Prüfanstalten vorgeführt und überprüft werden, sondern hat dieses Zertifikat deutlich sichtbar außen am Fahrzeug befestigt zu tragen. Darüber hinaus muss der Fahrer bei der Fahrt ein weiteres Zertifikat bei sich führen, nämlich den Nachweis, dass er die notwendigen Weiterbildungen zur entsprechenden Ladungssicherung abgeleistet und bestanden hat. Es ist klar, dass gerade bei Getränketransporten die Ladungssicherung von höchster Bedeutung ist. Grundsätzlich geht es hier um die Prinzipien der formschlüssigen Sicherung. Formschlüssig bedeutet, dass die geladenen Getränkebehälter sich gegenseitig so fest berühren, dass ein Verrutschen oder Umkippen unmöglich wird. Bei jedem Getränketransport kommt es jedoch zu Teilentladungen oder er wird von Anfang an nicht voll beladen durchgeführt.

Daher haben sich die diversen Hersteller ganz unterschiedliche Methoden einfallen lassen, um auch bei nicht formschlüssig zusammengeladenen Getränkebehältern eine gewisse Formschlüssigkeit herzustellen. Das kann z.B. durch Zwischenwände, Anschlagleisten oder horizontal verlaufende Sperrbalken erreicht werden. Das heißt aber nicht, dass zusätzliche Methoden der kraftschlüssigen Ladungssicherung, beispielsweise durch Zurrgurte u.ä., nicht trotzdem sinnvoll wären.Die einzelnen Vorschriften aus der DIN EN 12642 sind so zahlreich, dass eine Aufzählung hier diesen Rahmen sprengen würde. Das gilt insbesondere für Mischladungen aus verschiedenartigen Transportgebinden und Getränkebehältern. So müssen gestapelte Palettenladungen jedenfalls niedergezurrt werden. Bei jeder Fahrt ist vor allen Dingen der Lastverteilungsplan zu beachten, damit das Fahrzeug im Gleichgewicht bleibt. Genaueres findet sich in der Richtlinie VDI 2700, Blatt 12, „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen – Ladungssicherung von Getränkeprodukten“.

Zurück zum Lexikon