Ladungssicherungszertifikat

Ladungssicherungszertifikat

Die DIN EN 12642 ist eine Prüfnorm für Fahrzeugaufbauten. Ein Ladungssicherungszertifikat nach DIN EN 12642 bescheinigt die Aufbaufestigkeit eines Transportfahrzeuges. Der Fahrzeughersteller erteilt ein Zertifikat über die Belastbarkeit des Aufbaus, in dem gleichzeitig die Bedingungen für die Ladungssicherung klargestellt werden. Der Aufbau kann dann bei formschlüssig gesicherter Ladung die Ladungssicherheit sicherstellen, ohne das zusätzliche Zurrmittel eingesetzt werden müssen.

Eine weitere Form der Ladungssicherungszertifikate bescheinigt einem Transportunternehmer, dass Ladungssicherungs-Komponenten wie Zurrpunkte etc. so angebracht bzw. montiert sind, dass die Mindestanforderungen nach dem Stand der Technik erfüllt sind. Die Mindestanforderungen finden sich in den Paragraphen §30 und §31 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) und §20 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO). Sie besagen dass Ladung, Ladungseinrichtungen und -geräte so zu sichern sind, dass sie auch bei plötzlichen Ausweichmanövern oder Vollbremsungen nicht verrutschen, herabfallen oder wegrollen können oder Lärm erzeugen, der vermeidbar wäre.

Zertifikate für Schulungen

Im Bereich der Ladungssicherung werden jedoch auch weitere Zertifikate vergeben, die z.B. beim TÜV Süd erhältlich sind. Diese beruhen auf freiwilliger Basis. Sie enthalten die Bescheinigung „Geprüfte Qualität Ladungssicherung“ und beziehen sich z.B. auf

  • Rutschhemmende Materialien
  • Rutschhemmende Fahrzeugböden
  • Approved Body (in Bezug auf den Fahrzeugaufbau und seine Haltbarkeit)
  • Geprüfte Fahrspurbleche
  • Geprüfte Lochblechfahrbahn mit integrierter Zurrleiste u.ä. mehr

Des Weiteren können diverse Arten von Schulungen für Fahrzeugführer und Transportunternehmen abgeleistet werden, die z.B. unter dem Titel “Ladungssicherung LKW – Qualifizierung gem. VDI 2700A” zu belegen sind und nach bestandener Prüfung ebenfalls mit einem Zertifikat belegt werden. Diese Zertifikate sind jedoch nicht mit einem Ladungssicherungszertifikat nach DIN EN 12642 zu verwechseln.

Wenn das Ladungssicherungszertifikat nicht ausreicht

Ein Ladungssicherungszertifikat nach DIN EN 12642 Code XL ist jedoch keine Garantie dafür, dass die Ladung tatsächlich so gesichert ist, dass es den Ansprüchen der ggf. kontrollierenden Beamten genügt. So kann es passieren, dass Auflieger, die im Sammelgutverkehr eingesetzt werden, von ihren Ladungssicherungszertifikaten her den Ansprüchen nicht genügen. Das bezieht sich besonders auf nicht homogene Ladungsgüter, die speziell bei einem Curtainsider zusätzlich gesichert werden müssen. Bei einem formschlüssigen Verladen darf der Spielraum zwischen den einzelnen Gütern nicht mehr als drei Zentimeter betragen – bei unterschiedlich geformten und unterschiedlich groß Stückgütern ein spezielles Problem. In so einem Fall kann eine zeitaufwendige Nachsicherung verlangt werden, bevor die Weiterfahrt erlaubt wird.

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