Tragkraft

Die Tragkraft ist ein Maß zur Kennzeichnung der maximalen Belastung einer Konstruktion oder eines Geräts. Dabei unterscheidet man zwischen der statischen Tragkraft und der dynamischen Tragkraft. Während die statische Tragkraft sich auf unbewegte Systeme bezieht und mit der Tragfähigkeit oder Standfestigkeit verglichen werden kann, wird der eigentliche Begriff Tragkraft eher auf dynamische, also bewegte Systeme wie z.B. Hebebühnen, einen Kran oder einen Fahrstuhl angewendet. Diese dynamische Tragkraft errechnet sich aus dem Eigengewicht und einer zu bewegenden Zuladung oder Traglast. Diese beiden Werte werden zusammen addiert und mit den Kräften einer horizontalen oder vertikalen Lageveränderung ins Verhältnis gesetzt. Die höchstzulässige Tragkraft ist diejenige Größe, mit der das System einwandfrei arbeiten kann, ohne dass es zu einem Ausfall, Versagen oder Zusammenbruch kommt. Berechnungen zur Festlegung der höchstzulässigen Tragkraft müssen in der Praxis immer auf Testverfahren zurückgreifen, die durch eine standardisierte Durchführung miteinander vergleichbar sind. Kommt es jedoch in der Realität zu Abweichungen aufgrund der äußeren Bedingungen, verlieren diese Werte ihre Gültigkeit.
Das kann z.B. bei schweren Wetterbedingungen wie Sturm, Kälte oder Hitze der Fall sein. Oder man nehme an, dass ein LKW auf unebener Fahrbahn sich nicht mit allen vier Rädern auf der Straße befindet. Daher wird ähnlich wie bei den Anschlagmitteln ein Sicherheitsfaktor einbezogen, der je nach Art der dynamischen Systeme unterschiedlich ausfallen kann. Zum Vergleich: Anschlagmittel, also z.B. Rundstahlketten an einem Hebezeug, müssen alle 3 Jahre mit der 1,5 fachen Belastung ihrer ausgewiesenen Tragfähigkeit getestet werden. In einem ähnlichen Beispiel wird die Tragkraft von Schwerlastrollen berechnet. Man geht zur Sicherheit davon aus, dass das Transport nicht immer mit allen vier Rollen auf dem Boden steht. Daher wird die zulässige Tragkraft auf der Grundlage von drei Rollen berechnet. Wenn z.B. der Hubwagen selbst 200 kg wiegt und die zu transportierende Last 400 kg wiegt, ergibt sich ein Grundwert von 600 kg. Dieser muss durch drei geteilt werden. Damit zeigt sich, dass jede Rolle eine dynamische Tragkraft von 200 kg leisten muss. Diese 200 Kg Belastung müssen also in jeder technisch möglichen Bewegung, Richtung und Geschwindigkeit getragen werden können, ohne dass der Hubwagen ausfällt. Zu den 200 kg wird dann noch einmal ein Sicherheitsfaktor hinzugerechnet.