
Wasserstoff und Akku-Betrieb statt E-Fuel
7. November 2022
Mit der Vorstellung des ersten von 44 neuen „Xcient Fuel Cell“ des Herstellers Hyundai für die Hylane-Flotte hat Bundesverkehrsminister Wissing die Ära der in Serie gefertigten Brennstoffzellen-LKWs auch in Deutschland eingeläutet. Die fahren anderswo allerdings schon viel länger, in der Schweiz sogar über die Berge. Auch Daimler-Truck testet seinen GenH2 jetzt auf dem Brennerpass und dem 2211 Meter hohen Penser Joch. Ab 2025 sollen LKW mit 40 Tonnen und 1.000 Kilometer Reichweite in Serie gehen. Währenddessen setzt sich eine starke Lobby weiterhin für die umstrittenen E-Fuels ein. Als Ersatz für konventionell hergestellte Treibstoffe sollen sie angeblich umweltfreundliche Fahrten ermöglichen. Das ist ähnlich umstritten wie ihre Wirtschaftlichkeit.
Die NGO Transport & Environment (T&E) weist jetzt in einer Studie nach, dass sich daran zumindest im Verhältnis zu E-LKW auch in über 10 Jahren noch nichts geändert haben dürfte. Die Anschaffungs- und Betriebskosten mit E-Diesel sollen demnach 2035 noch 47% höher liegen als für das akkubetriebene Fahrzeug. Das läge an den wesentlich teureren Kosten für den Liter des alternativen Treibstoffs im Betrieb. Selbst im besten Fall der Preisentwicklung würde der Stromer noch 15% günstiger fahren. Die Mehrbelastung gilt nach T&E allerdings auch für die Umwelt. Denn die hohen Emissionen des E-Fuels während der Fahrt würden die hohen Emissionen bei der Herstellung der Batterien selbst bei der Verwendung erneuerbarer Energien für das E-Fuel immer noch um 41% übersteigen. Zudem könne und werde die Brennstoffindustrie auch bis 2035 höchstens 6% der benötigten Kraftstoffe für LKW produzieren können, von Luft- und Schifffahrt ganz zu schweigen. T&E fordert daher konsequent die Abschaffung der Verbrennungsmotoren bis 2035.