
Wohin steigen die Kraftstoffpreise?
15. August 2022
Jetzt ist er ausgelaufen, der Tankrabatt durch die Bundesregierung. Schon kurz nach seinem Einsetzen waren die zunächst gefallenen Preise wieder kräftig gestiegen. Nach vielen Protesten auch staatlicherseits hielten sich die Preise über eine Zeit lang stabil oder sanken sogar – in der letzten Augustwoche kletterte der Dieselpreis wieder deutlich über die Zwei-Euro-Grenze. Natürlich haben die Mineralölkonzerne heftig bestritten, dass sie den Tankrabatt für ihre Zwecke ausgenutzt haben. Das ist verständlich und war sicherlich nicht abgesprochen, denn das Kartellamt untersucht ja mögliche Preisabsprachen an den 15.000 Tankstellen im Land.
Die dennoch rasant gestiegenen Gewinne der Konzerne in den letzten paar Monaten haben allerdings nicht zu einer staatlich verordneten Übergewinnsteuer geführt. Ähnlich wie die Gewinne bei den gewinnträchtigen Unternehmen, die jetzt ebenfalls von der Gasumlage profitieren wollen, sind die Gelder in der Zwischenzeit bei den Aktionären angekommen. Reserven mussten ja keine gebildet werden. Beim flüssigen Erdgas haben sich die Preise in den letzten eineinhalb Jahren vervierfacht, Transportunternehmen mit einer LNG-Flotte sehen sich von der Pleite bedroht. So schlimm wird es beim Diesel nicht werden, aber die Spirale wird sich kräftig nach oben drehen. Das liegt auch an den Tiefständen des Rheins und anderer Flüsse, über die viele Treibstoff-Lieferungen nach Deutschland gelangen.